Wenn es um die eigenen vier Wände geht, sollte langfristiges Denken im Vordergrund stehen! Viele Menschen stellen sich nach einigen Berufsjahren irgendwann die Frage, ob es sinnvoll ist, weiterhin Miete zu bezahlen, oder ob man sich die Anschaffung von etwas Eigenem überlegt. Worauf es bei dieser Überlegung ankommt:

Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, die man im Bedarfsfall in die Waagschale legen sollte.

Vorteile Miete:
  • Sehr flexibel
  • Relativ konstante & somit kalkulierbare Kosten
  • Instandhaltungskosten zahlt in der Regel der Vermieter
Nachteile Miete:
  • Es kann Eigenbedarf vom Vermieter angemeldet werden
  • Mieterhöhungen
  • Wohnung ist kein Eigentum und somit monatliche Kosten ohne Eigentumserwerb

Hat man es irgendwann mal satt, jemanden Anderen für die Wohnraumüberlassung zu bezahlen und denkt sich, dass momentan ja auch Kredite relativ günstig zu haben sind, sollte man sich aber auch hier vorher Gedanken über die Vor- und Nachteile eines Eigenheims machen.

Vorteile Eigentum:
  • Wohnung ist im Eigentum & somit unkündbar
  • Planung nach eigenen Vorstellungen
  • Potenzielle Wertanlage
Nachteile Eigentum:
  • Zinszahlungen müssen berücksichtigt werden die den „effektiven Kaufpreis deutlich erhöhen“
  • Hohe Nebenkosten wie Notar, Grundbuch etc.
  • Eigentümer selbst verantwortlich für Instandhaltungs- bzw. Sanierungskosten

Die Frage ist nun, wie entscheide ich mich nun für oder gegen einen Kauf: Zuerst muss man sich im Klaren sein, dass alle, die eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchten, in der Regel über rund 20 Prozent an Eigenmitteln verfügen sollten. Das wären bei einer Immobilie mit einem Kaufpreis von 300.000 Euro also rund 60.000 Euro.

Diese 60.000 Euro könnte man aber auch über dieselbe Laufzeit veranlagen. Nehme ich also an, man verdient über 30 Jahre durch einen Aktienfonds rund drei Prozent an Rendite, baut man in dieser Zeit ein Vermögen von knapp 145.000 Euro auf. Zusätzlich könnte man noch die Differenz zwischen Miete und Kreditrate in diesem Zeitraum ansparen. Fachleute sagen, dass Kreditraten für die gleiche Wohnung rund 30 Prozent teurer sind. Dies bedeutet bei einer Miete von 800 Euro monatlich kann man also mit einer Kreditrate von rund 1.000 Euro rechnen.

Ob der Mieter dieses Geld wirklich spart ist eine andere Frage. Sowohl Mieter als auch Käufer könnten sich drei Jahrzehnten somit ein Vermögen aufgebaut haben.

Ob nun Miete oder Kauf, folgende Überlegungen sollten jedenfalls im Raum stehen:

  • Lässt meine Lebensplanung einen Kauf zu?
  • Habe ich einen sicheren Job?
  • Welcher Persönlichkeitstyp bin ich? Brauche ich Flexibilität oder Langfristigkeit?
  • Welche Schritte lässt meine finanzielle Situation zu?

Eine Antwort auf vermeintlich einfache Fragen zu finden, ist also doch komplizierter als es auf den ersten Blick scheint. Um hier die richtige Entscheidung zu treffen, braucht es professionelle Unterstützung, denn egal welche Entscheidung getroffen wird, sollte sie wohl überlegt sein.